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Born – Burg Born

GPS: 51°14'26.0"N 6°12'29.2"E (41379 Brüggen, Born 27)

Burg Born

Bei Flur 44-46 (oberhalb von Bergbenden) kann man noch gut die alten Umrisse der Burg Born erahnen.
Mit Bergbenden ist vermutlich der Hügelberg der Burg gemeint.

Es war eine auf massiven Eichenpfählen ruhende Motte.

Burg Born

(Ausgrabungen aus dem Jahre 1937/38)

Burg Born

Das Schraffierte zeigt die Grundrisse der Hauptburg (rund). Davor die rechteckige Vorburg.
Die punktierte Linie um die Vorburg zeigt den Ringwall, den die Borner Bauern zu Ihrem Schutz während des dreißigjährigen Krieges anlegten.

Die Fläche der Burganlage betrug ca. 50x100m.

Heute erinnert noch ein kleines braunes Schild vor Ort (kleines Wäldchen) an diese Burg.

Nach einer mündlichen und schriftlichen Überlieferung des 17.-19. Jahrhunderts soll sich im Niederungsmoor zwischen der Schwalm und dem Kranenbach vor der Borner Mühleauf einem künstlich geschaffenen Hügel die Burg Born erhoben haben.

Der Borner Pfarrer A.Laden (Amtszeit 1693-1701) berichtete 1696, dass nach einer Sage 1412 in der Bergbenden das Castrum de Borren stand. Der Pfarrer J.Olligschläger (Amtszeit 1812-1841) schrieb ins Taufbuch der Pfarre Born: Das Schloß Born läge zwischen Borner Mühle und dem Dorf Born, jetzt ist das Schloß teils unter Wasser. Die Borner Einwohner haben an der Stelle wo das Schloß gestanden hatte, noch viele Sachen in der Erde gefunden. Krüge mit blauen Blumen drauf und viele Küchengeschirre.
Laut Lagerbuch der Pfarre Amern St. Anton wurden 1856 hundert schwere eichene Pfähle ausgegraben.

Durch vorgesehene Meliorationsarbeiten konnten die Ortshistoriker Pfarrer B. Röttgen aus Born und B.Jansen aus Amern eine Ausgrabung anregen um die Fundamente der untergegangenen Burg freizulegen.

Im Jahre 1937-1938 wurde durch die Stadt Krefeld die gewünschte archäologische Untersuchung unter Leitung von A.Steeger durchgeführt. 1938 wurde ein Kurzbericht von ihm veröffentlicht. Durch den 2.Weltkrieg bedingt, erfolgte der Abschlußbericht erst 1953.
1962 und 1971 erfolgte durch Gudrun Loewe eine Nachbearbeitung.

Nach den Ergebnissen bestand die Befestigungsanlage aus einer mit 40m bestehenden Durchmesser bestehenden Hauptburg, sowie zwei Gräben und Wällen.
Die Hauptburg wurde mit einer 22m langen Brücke über die Gräben und das Moor mit der rechteckigen Vorburg verbunden.
Die Vorburg besaß eine Abmessunge von 55x42m.
Weitere Gebäudereste wurden nicht gefunden; man kann aber davon ausgehen, dass das Material vollkommen recycled wurde für den Neuaufbau der Häuser im Dorf Born.
Anhand des im eingeebneten Burghügelmaterial gefundenen Materials werden sie aus Tuff- und Ziegelsteinen bestanden haben.
Weiterhin wurden umgekippte Lehmfachwerke besonders an der Südwestseite der Vorburg im Moor gefunden.
Von der Toranlage an der Nordseite der Vorburg führte ein befestigter Weg zum Borner Herrenhof (heute Haus Stroetges).

An Hand der Funde in der Nordburg konnte man auf Bäckerei, Küche, Schuster und Schmied schließen.
Wichtige Einzelfunde waren Wappenteller der Herren Wevelinghoven (die späteren Burgherren), eine Münze König Albrechts I. (1298-1308), Zinneimerchen und gotische Hohlkacheln.
Die Zeitspanne der gefundenen Gegenstände konnte auf die Zeit von 12. bis 15.Jahrhundert datiert werden, was auch mit der urkundlichen Überlieferund übereinstimmt.
Die Geschichte der Burgherren beginnt ab 1150 und endet 1402. Ab 1426 esistierte die Anlage nicht mehr.
Das bedeutende und einflußreiche edelfreie Adelsgeschlecht der Herren von Born hatte den ursprünglichen Wohnsitz im Herrenhof Born und ist nicht zu verwechseln mit der Burg Born in Sittard.
Der Rittersitz umfasste 1412 sieben Lehnshöfe, ca. 30 Kurmutgüter in Born und Bracht, Zinsgüter in Bracht, Breyell und Tegelen und das zehnte Patronatsrecht der Borner Kirche St. Peter.

Das Wappen der Edelherren von Born (1150-1331): In rot-gelbe Sparren
Helm: weißer Eselskopf mit Hermelin auf dem Halse und roter Zunge.

Quellen:

  • Heimatbuch des Kreises Viesern 2002, S. 111f.
  • Bernhard Röttgen, Brüggen und Born im Schwalmtal, Kempen 1934, S.73f.
  • Albert Steeger, Ausgrabungen an niederrheinischen Burghügeln, in: Die Heimat, Festschrift, Krefeld 1938, S. 259-276. DIe Ausgrabung der Burg Born bei Brüggen, S. 262-276
  • Loewe Gudrun, Haus Born bei Brüggen, Kreis Kempen-Krefeld, in: Bonner Jahrbücher Bd. 162, 1962, S.445-454
    Archäologische Funde und Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Kempen-Krefeld, Düsseldorf 1971 Haus Born S.161-164
  • Doorninck, Lenacten van Gelre en Zutphen 1376-1402, uit het Staatsarchiv in Düsseldorf naar de oorspromkelijke Bescheiden, Haarlem 1901
  • Janssen, Castrum de Borne. Uit het verleden van kasteel Born, Sittard !
  • Nijhoff, Gedenkwaardigheden uit de geschiedenis van Gelderland
  • Lacomblet, Archiv für die Geschichte des Niederrheins, Bd VII, Heft 1,
    Latenrechte des Hofes Born bei Brüggen, 17.09.1412